Bremsenproblem gelöst

[bazille]

Hi!

 

 

 

 

 

Problem :

 

Es haben ja einige Leute Probleme mit dem Druckpunkt der Bremse bzw. daß der Druckpunkt wandert oder erst recht spät kommt, sprich großer Leerweg am Bremshebel.

 

Ich habe mich da mal an ein Problem mit meiner GSX-R1000 erinnert: hängende/klebende Bremskolben.

 

 

 

Also, das Problem ist/war, daß die Bremskolben recht fest in den Bremskolbendichtungen sitzten. Wenn nun der Bremsdruck abgebaut ist, dann ziehen die Dichtlippen die Kolben wieder minimal zurück. Wenn die Dichtlippen nun sehr stramm sitzen oder leicht kleben, dann ziehen sie die Bremskolben mitunter recht weit zurück, bevor die Kolben beim Bremsen weiter herausrutschen und den Belagverschleiss ausgleichen. Dadurch bekommt man den Leerweg am Bremshebel.

 

 

 

 

 

Lösung:

 

Habe also die Bremssättel abgebaut und jeden Kolben einzeln - bitte vorsichtig und nicht zu weit - herausgepumpt. Dann mit ATE-Bremzylinderpaste (in der hellblauen Tube - kostet so ca. 10,- im KFZ-Fachhandel und hält wahrscheinlich für 50 Jahre von der Menge) die Seiten der Kolben bestrichen und den Kolben wieder vorsichtig zurückgedrückt. Aufpassen, wenn man schon ein paar Kolben so eingefettet hat, dann flutschen sie gerne raus. Ist irgendwann ein interessantes Spiel. Du drückst den einen Kolben rein und drei andere flutschen raus. Also am besten mit vier Händen die Kolben festhalten und mit der fünften Hand den Bremshebel ziehen

 

 

 

Naja, was soll ich sagen - der Bremspunkt kommt nun schon fast extrem früh. Druck wird jetzt schon aufgebaut, ganz knapp bevor der Bremslichtschalter am Hebel klickt. Dieser Druckpunkt ist auch nach mehreren Bremsungen stabil. Vor der Behandlung kam der Druckpunkt deutlich nach dem Klicken und fast erst nach dem doppelten Leerweg als der Bremslichtschalter.

 

 

 

Die Bremskolben sind wesentlich leichtgängiger als zuvor. Das merkt man schon beim Basteln. Die unbehandelten gehen vergleichsweise schwergaengig, die behandelten Kolben lassen sich ganz leicht hineindrücken.

 

 

 

Wer also Probleme mit grossem Leerweg oder wanderndem Druckpunkt an der Z1000-Bremse hat, dem würde ich unbedingt empfehlen, die Leichtgaengigkeit der Bremskolben zu prüfen beziehungsweise die Bremskolben mit Bremszylinderpaste zu behandeln.

 

 

 

Gruß, Bazille

 

 

 

P.S. evtl. muss man das wiederholen, wenn sich nach laengerer Zeit das Problem wiederholt.

[Gast garp]

hab von dem problem bei der Z noch nie gehört, in der neuen MOTORRAD stand aber was ähnliches über die bremsen der ZX10R, da haben einige hobbyschrauber auch versucht das problem so zu lösen, aber nicht mit dauerhaftem erfolg, da sich das aufgetragene fett schnell wieder verflüchtigt

[Gast exicuter]

Hier mal ein Bild was Baz meint.

 

Habe mir meine Sättel pulvern lassen und die dafür komplett zerlegt.

 

Meine Bremskolben habe ich auch mit der Paste eingestrichen.

 

 

 

[yamaha]

Normal gehören die Kolben ganzraus, die Kolben und Mannschetten eingefettet und gut ist`s.

 

Das Bremsenfett ist mittlerweile transparent und nicht mehr blau

[bazille]

@Yamaha: die Tube ist hellblau - halt in Firmenlogo-ATE-hellblau. Die Paste ist klar.

 

 

 

Das die Loesung nicht fuer 20 Jahre ist, hatte ich schon oben erwaehnt. Bei meiner GSX-R hat es aber doch locker 15Tkm gehalten (oder laenger, hatte sie dann abgegeben). Normalerweise sollte man die Kolben komplett raus, Dichtungen damit eingeschmiert und Kolben dann wieder eingesetzt. Das ist aber eine Menge Aufwand und das mit dem Einpastieren der Kolben funktioniert fast genauso gut. Hab' da vielleicht eine halbe Stunde gewerkelt. Ausserdem ist nicht jeder so der Freak und reisst mal eben die Bremskolben raus und wieder rein - und es funktioniert danach auch wieder einwandfrei. Ich habe schon mehrere Saettel demontiert und die Dichtungen ausgewechselt. Ist nicht kompliziert aber wenn hier einer doch nicht KFZ-Mechaniker ist, dann ist das vielleicht nicht so ratsam. Daher die schnelle und 90% Loesung. Immerhin funktioniert es schon mal sehr gut.

 

 

 

Und wenn man es dann mal in einem oder 2 Jahren wiederholt, ist es auch nicht so dramatisch.

 

 

 

Aber: Wenn ihr davon keine Ahnung habt, dann lasst lieber die Finger von der Sache. Die Kolben plumpsen naemlich durchaus ohne Vorwarnung raus, wenn man den Kolben zu weit rausdrueckt. Aber es reicht, wenn die Kolben gute 5mm rausschauen.

 

Es muss ja auch nur sparsam Paste drauf.

[bazille]

exicuter schrieb am 17.09.2005 17:04

 

Hier mal ein Bild was Baz meint.

 

Habe mir meine Sättel pulvern lassen und die dafür komplett zerlegt.

 

Meine Bremskolben habe ich auch mit der Paste eingestrichen.

 

 

 

 

 

 

Na, man muss aber nicht den Sattel dafuer zerlegen.

 

 

 

baz

[Gast exicuter]

Wurde mir aber geraten,da beim Einbrennen der Pulverbeschichtung im Ofen erhebliche Hitze ensteht.So das eventuell die Dichtungen der Bremskolben kaputt gehen könnten.

[yamaha]

bazille schrieb am 17.09.2005 19:33

 

@Yamaha: die Tube ist hellblau - halt in Firmenlogo-ATE-hellblau. Die Paste ist klar.

 

 

 

 

 

 

Richtig ATE, früher war das Fett auch blau, das meinte ich.

[yamaha]

exicuter schrieb am 17.09.2005 19:51

 

Wurde mir aber geraten,da beim Einbrennen der Pulverbeschichtung im Ofen erhebliche Hitze ensteht.So das eventuell die Dichtungen der Bremskolben kaputt gehen könnten.

 

 

 

Beim beschichten ist das klar, aber Bazille meinte ja zum fetten

[Michi1]

Habe das Problem auch. Neue Bremsflüssigkeit und entlüften haben leider auch nichts gebracht. Werd das mit den bremskolben mal Versuchen. Jetzt einige Fragen dazu:

 

Müssen die Bremsbeläge dazu raus?

 

Reichen wirklich 5 mm zum einschmieren?

 

Sollte man einen Bremssattel nach dem anderen machen(Demontieren)

 

Gibt es noch einen Trick wie ich die Kolben gleichmäßig wieder reinbekomme?(Hab Probleme mit der 4. Hand)

 

Dick oder dünn einschmieren?

 

Was ist mit dem überschüssigen Fett?

[Gast exicuter]

Die Bremsbeläge müssen raus,sonst kommste nicht an die Kolben ran.Abmontieren mußt Du die Sättel nur von der Gabel,das sie im Prinzip nur noch an den Leitungen hängen.

 

Und dünn einschmieren reicht völlig,da sich das überschüssige Fett sowieso an den Gummilippen

 

abstreift.Die Kolben arbeiten ja sowieso im vorderen Bereich,da reichen 5-8mm dicke zum einschmieren.Nur aufpassen das sie nicht rausflupschen.

 

:biggrin:

[bazille]

Ich wuerde den jeweils 2. Bremssattel eingebaut lassen, da Du Dich sonst um 8 Kolben gleichzeitig kuemmern musst. Gerade wenn Du den ersten Sattel fertig hast, flutschen Dir die Kolben sehr leicht raus, wenn Du am anderen Sattel die Kolben reindrueckst oder die noch nicht behandelten Kolben rausdruecken willst.

 

 

 

Es reicht ein duenner Film von Paste. Die Dichtringe streifen eh 99% ab.

 

 

 

Gestern eine sehr flotte Runde gefahren. Das Bremsen ist ein Gedicht. Die Bremse macht Spaß! Beisst zu, ist sehr kontrollierbar und glasklar und hat einen genau definierten Druckpunkt. Ist wirklich nicht zu glauben, was so etwas Bremsenpaste bewirken kann.

[Michi1]

Gibt es auch alternativen zu der ATE Paste? Kann man auch diese Antiquitsch pasten oder Kupferpaste nehmen?

[MaPi]

Hihi, kaum sind 5 Monate um und du bekommst eine Antwort :biggrin:

[taucher]

Michi1 schrieb am 17.03.2006 13:44

 

Gibt es auch alternativen zu der ATE Paste? Kann man auch diese Antiquitsch pasten oder Kupferpaste nehmen?

 

 

 

Nein, die Antiquitsch paste = Keramik oder Kupferpaste, sind nicht als Gleitmittel für die Bremse zu gebrauchen.

 

Denke das jeder Hersteller für Bremsmittel was hat, aber die Qualität ist wichtig, und die stimmt bei ATE.