Probefahrten anderer Bikes

[baZt1]

Heute mal kurz ne Honda CBR600RR gefahren

Hab natürlich mit 190cm Gardemaß für ne 600er Supersportler. 

Ernsthaften Erfahrungsbericht kann und will ich nach 30min leider geführter Probefahrt nicht abgeben. 

 

[Kurvenkratzer]

Ich schätze mal: Kategorie Bückeisen 😏

[3010er]

Genau das Motorrad hat sich der Freund meiner Tochter gekauft. Ist sein erstes. Ich bin die Maschine dann auch mal gefahren. An die Sitzposition muss man sich aber erstmal gewöhnen. Ich glaube das möchten meine alten Knochen nicht mehr. Man hängt doch ganz schön auf den Handgelenken und überstreckt doch ganz schön den Nacken. Bin mit meinen 1.83 nicht ganz so groß wie du , aber man muss sich gefühlt doch schon ziemlich zusammenfalten. Wenn man das Gerät artgerecht bewegen möchte , könnte es für den Führerschein manchmal eng werden. Bin aber auch nicht allzu lange gefahren. Vielleicht ergibt sich nochmal die Möglichkeit für eine längere Fahrt und einen ausführlicheren Bericht

[Invincible]

Probefahrt Triumph Daytona 660.

 

Bin kurz vor 10 Uhr bei Triumph eingetrudelt und sah "meinen" Vorführer schon auf dem Parkplatz auf mich warten, bereift mit ziemlich frischen Michelin Power 6. Bin mal gespannt. Also, erstmal rein und... wo ist die Toilette? Ah, da. Nachdem das erledigt war, wurde ich sehr freundlich empfangen - Kaffee? Wasser? Nein danke, ich mag fahren. Nach einem kurzen Plausch, den üblichen Formalitäten und einer Fahrzeugeinweisung ging es los. Wann muss ich wieder da sein? Etwa ne Stunde? Passt.

 

Auf gehts!

 

Hoppla! Wow, faaaast abgewürgt. Nachdem ich es zumindest geschafft habe, ohne Peinlichkeiten vom Hof zu rollen ordne ich meine ersten Eindrücke. So ein Dreizylinder ist schon ziemlich smooth im Vergleich zu meinem V2. Und die Kupplung ist leichtgängiger und das Getriebe und und und... Aber eins nach dem anderen.

 

Nachdem ich ans Abwürgen nach der ersten Ampel auch n Haken dran machen konnte, wollte ich dann mal weiter fahren Richtung Taunus, wenigstens ein paar Kurven mitnehmen.

 

Im Köpperner Tal hab ich dem Motor mal Zeit gegeben warm zu werden und alle Gänge mal hoch und runter geflippert. Was heisst geflippert - Quickshifter gibt's aktuell noch nicht* und das Getriebe funktioniert Butterweich. Aber nicht nur im positivem Sinne. Es ist ein wenig wie in Butter treten. Haptisches Feedback ob der Gang drin ist oder nicht gibt's keines. Man sieht es auf dem Display welcher Gang drin ist. Das Display ist übringes einfach gehalten, aber auch in der Sonne hell und gut abzulesen. Spiegelt nur teils ganz schön.

 

 

 

A propos Spiegeln... die Spiegelhalter sind schon bisschen hässlich (man merkt dem Bike an einigen Ecken an, dass der Rotstift bei der Entwicklung ne große Rolle gespielt hat) und die Spiegelarme zumindest für mich ungeeignet kurz. Wenn ich was anderes sehen wollte als meine Oberarme und Schultern, dann war in einem Spiegel fast nur Seitenstreifen und im anderen nur Gegenfahrbahn zu sehen. Wirklich hinter mich gucken war nich.

 

Egal, wenn ich nicht hinter mich schauen kann, dann muss ich nur schnell genug sein, damit das hinter mir keine Rolle mehr spielt.

 

Der Motor ist jetzt auch warm und es kommen ein paar längere Geraden. Also runter in den zweiten und brrrrrrrraaaaaaAAAAAAA braaaAAAAAA braaaaAAAA!!! Hui, das macht Spaß! Der Drilling zieht aus dem tiefsten Keller völlig unbeeindruckt von 2500 Umdrehungen bis fast 13000 hoch, mit einer super linearen Leistungsentfaltung die herrlich unaufgeregt wirkt, aber trotzdem richtig Freude bereitet. Störende Vibrationen hatte ich keine über das gesamte Drehzahlband, nur wenn man im 6ten Gang bei 2000 Touren das Gas voll anlegt dann zittert der Motor kurz bis er die 2500 Umdrehungen hinter sich gelassen hat.

 

Der Drilling fühlt sich kraftvoll, aber nie überfordernd an und ist genau so, wie er in der Trident quasi schon angeteasert wurde. Nur dass er dort einfach jäh über den Drehzahlbegrenzer beschnitten wird. Die Daytona darf da weiter machen, wo die Trident vom Begrenzer zurückgepfiffen wird.

 

Wir lassen die Geraden hinter uns und tauchen so langsam in die Kurven ein. Hier zeigt sich, was die Daytona schon beim Abbiegen oder leichten Kurven versprochen hat. Sie ist für ihre 201 kg vollgetankt erstaunlich leichtfüßig und handlich und es fühlt sich so an, würde sie nicht nur 15 kg weniger als meine wiegen, sondern 40. Erst Recht für ihre (entschärfte) Sportler-Geometrie. Sie lenkt spielerisch ein, hält problemlos die Linie und flößt viel Vertrauen ein. Nur schnelle Kurven mit viel Schräglage und Bodenwellen lassen sie doch ziemlich nervös ud etwas ruppelig werden. Da zeigt sich dann doch das etwas günstigere Fahrwerk. Für gemächliche Radien ist es aber super abgestimmt und bügelt Unebenheiten souverän weg, sogar besser als meine Ducati. Nur eben bei forscherer Gangart gerät es an die Grenzen.

 

A propos Gangart - die Daytona überlässt es grundsätzlich dem Fahrer, wie gefahren wird. Alles, inklusive Ortsdurchfahrten im 6ten abwickeln macht sie problemlos mit, aber auch flotteren Fahrweisen verweigert sie sich nicht, Im Gegenteil, sie ermutigt ein wenig dazu. Wenn man will kann man auch sehr lange nur im dritten Gang unterwegs sein und nur mal kurz hochschalten wenn beim Sprint von Kurve zu Kurve der Begrenzer droht.

 

Wie spät ist es eigentlich? Wie schon Halbzeit? Na gut, noch mal rechts ran, schnell lieblos noch mit Helm auf dem Kopf ein paar Fotos geschossen und auf den Rückweg gemacht. Auf dem Rückweg genieße ich die Fahrt in allen Facetten die die Daytona zu bieten hat. Außer dem Windschutz, den lässt sie mich nicht genießen, denn dafür bin ich wohl zu groß. Ich muss mich schon arg hinter die Scheibe falten, damit mein Kopf was vom Schutz abkriegt, denn bei aufrechter Position trifft der Wind alles ab Schlüsselbein aufwärts in voller Stärke.

 

Davon abgesehen bin ich aber mit der Sitzposition zufrieden, soweit man das innerhalb von etwas mehr als einer Stunde beurteilen kann.

 

Nach einer Stunde und 7 Minuten und 78 gefahrenen Kilometern stelle ich die Daytona wieder bei Triumph in Rosbach ab.

 

 

 

Der Händler bietet mir sogar noch an, noch ne andere Maschine zu fahren. Die Speed Triple 1200 RR find ich ja richtig schick, aber die ist leider aktuell nicht da. Vielleich ein ander mal. Und eigentlich hab ich keine Zeit für, weil ich eigentlich noch die gleiche Strecke direkt im Anschluss mit meiner Duc fahren wollte. Was mir das Wetter mit einigen dicken Regentropfen und noch mehr Regen am Horizont leider dann doch versagt hat.

 

Erstmal wieder mit meiner Duc vom Hof runter... Gott, war die schon immer so störrisch und widerwillig einzulenken?

 

Muss bestimmt an den Reifen liegen...

 

Zusammenfassung

 

Pro

 

+ Der Motor ist Sahne!

+ Sehr handlich und leicht zu fahren

+ Sieht gut aus

+ Display sehr hell

 

Neutral:

o Das Getriebe wirkt ein bisschen teigig. Könnte mit dem QS anders sein *Den Quickshifter selbst gibt es schon von Triumph, aber jetzt in einer neuen Version mit anderer Umlenkung. Die Quickshifter liegen schon beim Händler rum, aber die Umlekungen kommen erst son in drei bis vier Wochen.

o Maßiger Windschutz

o Man sieht ihr das "budget Bike" teils doch ziemlich an (unter anderem Rost am Bremshebel, Verschraubungen teils sehr klobig)

o Wirkt bei schnellen Kurven überfordert

 

Negativ:

- Spiegel für große Menschen unbrauchbar

- das Display spiegelt teils so, dass die gute Helligkeit auch nichts nutzt.

 

Hier noch die Bilder die ich gemacht habe.

Die sind nicht schön, weiß ich auch. 

 

 

Bearbeitet 28. Juli von Invincible

[Sorax]

Das mit dem teigigen Getriebe kann ich bestätigen, zumindest ist es bei meiner Streety auch so. Triumph hat es mit der leichtgängigen Kupplung etwas zu gut gemeint, sodass man mechanische Rückmeldung vermisst und den Schleifpunkt nur mit seeeeehr viel Gefühl wahrnimmt. Auch beim hoch- und runterschalten mit gezogener Kupplung spürt man kaum einen Widerstand am Schalthebel. Auch hier hat es Triumph mit der Leichtgängigkeit etwas zu gut gemeint. Mit zunehmenden KM wurde es aber besser oder ich habe mich einfach nur daran gewöhnt.

 

Dennoch benutze ich die Kupplung aufgrund des teigigen Gefühls eigentlich nur zum anfahren, ansonsten wird der Quickshifter benutzt. Der gibt am Schalthebel die entsprechende mechanische Rückmeldung und funktioniert bei egal welcher Drehzahl und Gasöffnung so gut, dass man den Kupplungshebel gar nicht vermisst und über das teigige Getriebe hinwegsieht. 

[Hallmackenreuther]

Das nenne ich mal einen aufschlussreichen Testbericht. Sehr schön geschrieben 

[Lowlander]

Als wäre man selbst gefahren. Toller Bericht - aus dem Leben gegriffen... Vor allem das mit der Toilette hat meiner Holden gefallen 😂👍

[Frank]

@baZt1 Welch großzügiger Händler lässt den eine CBR600RR zu? Die wenigen Exemplare die zu den Händlern kommen, wurden/werden blind vorbestellt. Da braucht’s eigentlich keine Probefahrten um Überzeugungsarbeit zu leisten. 

[baZt1]

@Frank Honda Probefahrtruck...das schöne Stück war auch schon gelegen und hatte Lackabplatzer am Tank etc.