Fahreindrücke zur Z e-1

[Ceres]

Hallo allesamt, 

wir haben letzte Woche unsere Z erhalten. Da es nicht viele Informationen über sie online gibt, teile ich hier erste Eindrücke. 

Geometrie und Handling: 

Die Geometrie ist etwas aggressiver, als ich es erwartet hatte. Man sitzt etwas nach vorne gebückt. Ich schätze mal, dass dies ähnlich zu bestehenden Z Modellen ist. Mit ihrem Gewicht von 135kg ist sie sehr leicht. Auch ohne den Rückwärtsgang, lässt sie sich sehr leicht bewegen. Dieser ist jedoch etwas abrupt, da der "Leerlauf" zwischen "Drive" und "Reverse" sehr klein ist. Auf dem Motorrad sitzend, ist es sehr leicht mit beiden Füßen (80cm Schrittlänge) auf dem Boden zu stehen. Das Bein über das Motorrad zu schwingen ist jedoch etwas schwieriger, da der Soziussitz erstaunlich hoch ist. Durch den geringen Radstand und die kleinen Reifen (hier hat man sich wohl an der Z125 bedient), sind Lenkimpluse sehr schnell und leicht umgesetzt. Während der Fahrt ist sie dank des 

Fahrwerk:

-s sehr stabil auf der Straße. Das Fahrwerk ist unerwartet hart und ich würde es von der Härte mit dem meiner 4RR (jedenfalls am Federbein) vergleichen. Auf holpriger Straße rüttelt die gute einen gut durch. In Kurven vermittelt sie mir jedoch sehr viel Vertrauen.  Ich müsste sie mal mit einem weichen Fahrwerk fahren, um herauszufinden, ob die Härte für das Vertrauen verantwortlich ist, oder ob es der 

Motor: 

ist. Dieser hat zwei Seiten und gefällt mir sehr gut. Vorab wurde dieser in diesem Video gedynoed. Das Motorrad hat zwei Modi: Eco und Road. Ersterer kommt mit verringerter Leistung und ist somit die sparsamere Variante. Road bringt dann mehr Leistung mit. Faustregeln die ich habe sind: Eco in 30er Zone, Eco auf gerade Strecke in 50er Zone, Am Berg wird auf Road geschaltet und 70kmh+ bedeutet Road. Für die Stadt ist die Leistung absolut ausreichend. Landstraßen jenseits der 70kmh würde ich meiden. Vom Ansprechverhalten und "Glätte" ist dieser Motor jedem Verbrenner überlegen. Probiert sie mal bei eurem Händler aus, dann versteht ihr was ich meine. Trotz Kette ist die Fahrt immer butterweich. Es ist wirklich eine Offenbarung, wie weich und ohne spürbare Vibrationen das Motorradfahren sein kann. Allgemein ist der Motor sehr "entspannt" und möchte nicht mehr leisten, als er soll. Das führt zu einer einfachen und entspannten Fahrt zur Arbeit. Durch betätigen des "Boost" Knopfes kann man für eine kurze Zeit mehr Leistung abfragen. Während der Fahrt ist der Effekt ganz schön, aber gerade an einer Ampel kriegt man nach der Beschleunigung nicht das Grinsen aus dem Gesicht. Zwischen 100% und 60% Batterie besitzt sie auch keine Motorbremse oder Rekuperation. Unter 60% ist diese dann aktiviert und funktioniert auch gut. Das Wissen auf dem Weg zur Ampel, Energie zu speichern, lässt bei mir Freude aufkommen.  Die normalen 

Bremsen: 

sind ok. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Stoppen gut, liefern aber kein besonderes Gefühl. 

Die Batterie ist für viele wahrscheinlich das größte Dorn im Auge. Diese hält bei unserem aktuellen Verbrauch 70km in der Stadt. Ich fahre schonend, benutze zwischendurch den Boost Knopf und Road-Modus. Dabei bin ich aber nie zu langsam für den Verkehr. Wer die Reichweite eines Verbrenner gewohnt ist, wird hier wahrscheinlich nicht glücklich werden. Für ein paar entspannte Runden zur Arbeit reicht sie absolut und dafür wurde sie auch gemacht. 

 

Falls ihr spezielle Fragen oder eigene Eindrücke habt, dann schreibt hier gerne. Ich versuche von Zeit zu Zeit hier aktiv zu sein. 

 

 

 

 

[Alex-Z1000]

Willkommen im Forum  

[Neander]

Interessant, danke!

[Frank]

Liest sich recht positiv, fast schon zu gut um wahr zu sein. Ein Plus hat das Mopped jedenfalls. Die Akkus sind entnehmbar und bei den Entwicklungssprüngen gibts in ein paar Jahren möglicherweise leistungsfähigere Zellen. 
Bei der Hybrid sind die Akkus m.W. fest verbaut was in jeder Beziehung blöd ist. 

[Kurvenkratzer]

Ceres ist doch der Zwergplanet im Asteroidengürtel😏

Wie lange dauert denn das Aufladen von ca. 10%, bis die volle Kapazität wieder erreicht ist?

[Ceres]

Guten Morgen, 

 

von 10% bis 100% sollten um die 6-7 Stunden sein. 

Ceres scheint wohl auch ein Planet zu sein, der Nutzername kommt aber von einem Charakter aus einer Serie. 

 

Wo wir schon bei der Batterie sind, wollte ich noch etwas hinzufügen. Das schöne an Batterien und E-Motoren ist, dass man alles leicht berechnen kann und somit z.B. gucken kann, wo noch Potential nach oben ist. Die Batterien wiegen 22kg und halten 3kWh, somit haben wir eine Dichte von ungefähr 150Wh/kg. E-Auto Batterien haben um die 260 Wh/kg, hier ist wohl noch Luft nach oben. Überschlagen könnte man mit einer solchen Dichte mit einem angegebenen Verbrauch von 49Wh/km auf 100km Reichweite kommen.  In typischer japanischer Tradition hat man hier wahrscheinlich "Leistung" gegen "Langlebigkeit" getauscht. Persönlich würde ich mir keinen schwereren Akku wünschen, lediglich einen mit mehr Dichte. 

Es wäre schön in der Zukunft die eigenen Batterien verkaufen/recyclen zu lassen und welche mit z.B. doppelter Dichte kaufen zu können. Damit bräuchten wir aber eine Dichte jenseits der von aktuellen E-Autos, welche über die Jahre sicherlich schon optimiert sind. Zudem ist die Frage, ob sich Kawasaki's aktuelle Anschlüsse und verwendete Batterien durchsetzen. Die Big 4, Ktm und Piaggio scheinen die gleichen Batterien verwenden zu wollen. Ob jene der Z e-1 die ersten Varianten dieser sind wird die Zukunft wohl zeigen. 

 

Vielen Dank fürs lesen und noch einen schönen Tag!

[Kwacker]

Ich finde Kawasaki's Wahl zur Architektur interessant: zentraler Motor und tauschbare Batterien in einem richtigen Moped-Chassis. Bin gespannt auf Deine Erfahrungen!